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Grenzen der Menschheit

Wenn der uralte, heilige Vater
mit gelassener Hand aus rollenden Wolken segnende Blitze
über die Erde sat, küss’ ich den letzten Saum seines Kleides, kindliche Schauer treu in der Brust.

Denn mit Göttern
soll sich nicht messen irgendein Mensch.
Hebt er sich aufvvarts
und berührt
mit dem Scheitel die Sterne, nirgends haften dann
die unsichern Sohlen,
und mit ihm spielen
VVolken und VVinde.

Steht er mit festen, markigen Knochen
auf der vvohlgegründeten, dauernden Erde,
reicht er nicht auf,
nur mit der Eiche
oder der Rebe
sich zu vergieichen.
Was unterscheidet
Götter von Menschen? Dass viele Wellen
vor jenen vvandeln,
ein evviger Strom:
uns hebt die WeIIe, verschlingt die Welle
und wir versinken.

Ein kleiner Ring begrenzt unser -leben,

und viele Geschlechter reihen sich dauernd

Grenzen der Menschheit1)

i) In einer Abschrift Herders aus dem September 1781 wahrt, also früher entstanden.

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