Des Menschen Seele gleiçht dem Wasser. Vam Himmel kommt es, zum Himmel öteigt es,
und wieder nieder zur Erde muss es, ewig vvechselnd.
Strömt von der hohen, sjteilen Felsvvand
der reine StrahU
dann stâubt er lieblich
jn WoIkenweIlen
zum glatten Fels,
und leicht empfangen,
wallt er verschleiernd,
Içisrausçhend
zur Tiefe nieder.
Rağeh KHppen
dem Sturz ehtgegen,
*) fm Oktober 1779 auf der zvveiten Schvveizerreise Goethes^ -entstandeîı, angeregt durch den Anblick des :Staubbaches bel
Lauterbrunnen.
schâumt er unmutig
stufenvveise
zum Abgrund.
İm flachen Bette
schleicht er das VViesental hin,
und in dem glatten See
weiden ihr Antlitz
aile Gestirne.
Wind ist der WeIIe
liebiicher Buhler;
Wind mischt vor Grund aus
schaumende Wogen.
Seele des Menschen,
wie gleichst du dem Wind!